Kapitel: | 1. Stuttgart will bis 2035 klimaneutral sein |
---|---|
Antragsteller*in: | OV West (dort beschlossen am: 08.02.2024) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | |
Eingereicht: | 13.02.2024, 10:41 |
K3-118: 1. Stuttgart will bis 2035 klimaneutral sein
Text
In Zeile 118 einfügen:
- Die Stadt muss ihre Wärmenetze ausweiten. Besonders für Wohnungseigentümergemeinschaften müssen
Lösungen angeboten werden. Der Fernwärmeanschluss muss attraktiv und bezahlbar
werden.
Wir müssen uns um den Klimaschutz kümmern, damit es uns auch in Zukunft
weiterhin gut geht. Nur dann werden wir unsere Lebensgrundlagen und damit
unseren Wohlstand erhalten können, hier und weltweit. Deshalb müssen wir in den
Kommunen handeln und gemeinsam unsere Stadtverwaltung für die Umsetzung unserer
Klimaziele stärken. Stuttgart ist eine wohlhabende Stadt und muss Vorreiter beim
Klimaschutz sein. Wegen unserer Kessellage werden wir eine der heißesten
Großstädte Deutschlands werden. Extremes Wetter wird auch uns zu schaffen
machen. 2022 haben wir beschlossen, bis 2035 klimaneutral zu sein. Daran wollen
wir arbeiten.
1.1 Klimaneutralität und –anpassung
Klimafreundliches Bauen
Alle städtischen Neubauvorhaben stehen unter Klimavorbehalt. Es gilt unsere 2020
beschlossene Energierichtlinie. Das heißt: energetisch optimiertes Bauen,
Fassadenbegrünung, Holzbau, Recyclingbeton und Grünflächen, in denen Wasser
versickern kann.
- Beim privaten Neubau wollen wir die Kreislaufwirtschaft fördern. Das heißt
verwendete Materialien wurden recycelt und können nach Abriss
wiederverwertet werden.
- Wir wollen Grün- und Freiflächen schützen und Frischluftschneisen
freihalten. Deshalb wollen wir innerhalb der bestehenden Bebauung
erweitern, umbauen und ergänzen.
- Wir unterstützen diejenigen, die privat ihre Gebäude begrünen und dämmen.
Denn das spart Energie für Klimaanlage und Heizung.
Die Stadt im Sommer abkühlen
Unser städtisches Hitzeschutzprogramm sieht bereits mehr Trinkbrunnen und mehr
Begrünung vor. Wir brauchen viele Bäume, die mit klugen Bewässerungskonzepten
personalarm versorgt werden können.
- Spielplätze und Schulen sollen beschattet werden. Glühend heiße Straßen
können Alleen werden.
- Grüne Oasen kühlen, schaffen Ruhe und ziehen Insekten an, von denen unsere
Vögel und Fledermäuse leben.
- Wir wollen mehr Asphalt- und Betonflächen entsiegeln.
- Das städtische Grünprogramm unterstützt Privatleute bei der Umwandlung von
Hinterhöfen in erholsame Grünanlagen.
- Kühle Orte sollen für alle erreichbar und ausreichend vorhanden sein.
Grüne Oasen braucht es deshalb vor allem in dicht besiedelten Gebieten.
Zur Schwammstadt werden, wo Wasser auch versickern kann
- Regen muss in der Stadt versickern können. Regenwasser darf nicht mehr
hauptsächlich direkt in die Kläranlage fließen.
- Auch in gewachsenen Stadtvierteln brauchen wir mehr Grünflächen und in den
Parks Wasserrückhalteflächen.
- Bach- und Wasserläufe wollen wir renaturieren, damit sie bei Starkregen
Wasser aufnehmen können.
- Kostbares Trinkwasser ist zu schade für die Toilette oder zum Bewässern.
Wir setzen uns deshalb für ein Grauwassermanagement ein. Im
Rosensteinviertel wollen wir innovative Konzepte umsetzen, um Frischwasser
und Abwasser zu sparen.
Landwirtschaft und Ernährung sichern
- Wir wollen unsere landwirtschaftlichen Flächen erhalten. Sie dienen der
Lebensmittelproduktion vor Ort und schützen unser Klima.
- Direktvermarktung und Bioanbau wollen wir fördern.
- Wir wollen in unseren städtischen Einrichtungen mehr regionale und
biologische Produkte anbieten. Das vegetarische und vegane Angebot wollen
wir ausweiten.
- Auch in der Stadt kann auf Urban-Gardening-Flächen Gemüse und Obst gezogen
werden, am besten in allen Stadtteilen.
- Damit nicht so viele Lebensmittel weggeworfen werden, unterstützen wir
Foodsharing.
- Wir unterstützen den von uns eingerichteten Ernährungsrat, der die
Akteur*innen vernetzt.
Wald und Reben bewahren
- Unser Wald muss klimastabil gemacht und seine Tiere und Pflanzen geschützt
werden.
- Der Wald muss zugänglich bleiben für die vielfältigen Freizeitbedürfnisse.
Der von uns initiierte Waldbeirat versucht, den Ausgleich herzustellen.
- Die Weinberge prägen Stuttgart. Für den Erhalt der Trockenmauern wollen
wir unser Förderprogramm ausbauen und so potentielle Pächter*innen
ermutigen, die Weinberge zu bearbeiten und unsere Kulturlandschaft zu
erhalten.
- Streuobstwiesen sind ein wichtiges Kulturgut. Wir wollen die jüngere
Generation an ihre Pflege heranführen, damit die Grünflächen erhalten
bleiben und wir auch in Zukunft unseren eigenen Stuttgarter Apfelsaft
haben.
1.2 Natur- und Umweltschutz
Tiere und Pflanzen leben lassen
- Unser vorbildliches Artenschutzkonzept wollen wir weiterentwickeln.
- Rückzugsräume für Tiere müssen erhalten und neu angelegt werden.
- Begrünte Stadtbahntrassen schaffen Lebensraum für Insekten. Davon wollen
wir mehr.
- Um dem Bienensterben entgegenzuwirken möchten wir mehr Blühflächen im
Stadtgebiet schaffen.
- Vogelnisthilfen gehören auch an städtische Gebäude.
- Damit die Tauben nicht überhand nehmen, wollen wir in möglichst vielen
Stadtteilen den Bestand mit mehr Taubenschlägen tierschutzgerecht
kontrollieren.
- Tierschutz und das damit verbundene ehrenamtliche Engagement wie im
Tierheim Botnang und der Katzenhilfe unterstützen wir weiter.
1.3 Energie und Bauen
Energiewende beschleunigen
Auch bei der Energie macht die städtische Richtlinie Vorgaben. Bei städtischen
Neubauten werden Plusenergiegebäude und bei Sanierungen Klimaneutralität
angestrebt.
- Bis 2030 wollen wir, dass alle öffentlichen Liegenschaften Photovoltaik
haben und alle Gebäude saniert sind.
- Wir wollen mehr Projekte wie das prämierte Plusenergiegebäude der
Uhlandschule haben.
- Wir sind für Pilotprojekte wie Photovoltaik auf dem Stadiondach, über
Parkplatzflächen, entlang von Fahrbahnen, über Flächen des städtischen
Weinguts oder mit Faltdach-Technik über Kläranlagen.
Gemeinsam die Energiewende vollbringen
Städtische Gebäude machen nur vier Prozent des gesamtstädtischen
Energieverbrauchs aus. Deshalb müssen alle Stuttgarter*innen mitmachen,
Mieter*innen, Hausbesitzer*innen, aber auch Unternehmen, Sportvereine und
Kirchen.
- Wir wollen ihnen die Entscheidung erleichtern und haben in den vergangenen
Haushaltsberatungen beschlossen, alle städtischen Förderprogramme
weiterzuführen und mit 53 Millionen Euro auszustatten.
- Die Förderungen müssen weiterentwickelt und Hürden beispielsweise für
Wohneigentümer*innengemeinschaften gesenkt werden.
- Wir wollen die Beratungsangebote der Stadt ausweiten. Dazu gehört eine
aufsuchende Beratung.
- Wir wollen ehrenamtliche Initiativen unterstützen, zum Beispiel
Solarscouts, die Nachbarschaften für gemeinsame Beauftragungen
zusammenbringen.
Die Wärmewende verbessert unser Leben
Die kommunale Wärmeplanung wurde Ende 2023 für Stuttgart fertiggestellt und
zeigt, wo welche Energieform sinnvoll ist.
- Die Stadt muss ihre Wärmenetze ausweiten. Besonders für Wohnungseigentümergemeinschaften müssen
Lösungen angeboten werden. Der Fernwärmeanschluss muss attraktiv und bezahlbar
werden.
- Wo nur die eigene Wärmepumpe möglich ist, muss der Ausbau dauerhaft
attraktiv gemacht werden.
- Weitere Quellen für Wärmenetze müssen gesucht und entwickelt werden,
beispielsweise Geothermie auf den Fildern oder Neckarwasser und Abwasser.
Wir wollen Sonne, Wind und Wasserstoff nutzen
- Solarpanele müssen auf alle Flächen: auf Dächer, an Fassaden, über
Verkehrsflächen.
- Wir befürworten eine Erneuerung der Windkraftanlage auf dem Grünen Heiner,
weil sich damit die heutige Leistung versiebenfacht.
- Weitere Möglichkeiten für Windräder müssen mithilfe der Regionalplanung
geprüft und, wenn möglich, umgesetzt werden.
- Grüner Wasserstoff kann in der Industrie das fossile Erdgas ersetzen. Wir
unterstützen seinen Einsatz in Stuttgart.
Monitoring verschafft uns Überblick
- Ob wir beim Klimaschutz, der Verkehrswende und der Energiewende unsere
Ziele erreichen, muss kontinuierlich überprüft und öffentlich bekannt
gemacht werden.
- Dafür soll der Klimaschutzbericht mit passenden Kennzahlen
weiterentwickelt werden.
- Der Fortschritt des Klimaschutzes muss auch schnell, einfach und
übersichtlich für die Stadtbevölkerung einsehbar sein.
1.4 Grüne Mobilität – Ein Gewinn für alle
Wir geben dem Zufußgehen, Radfahren und der Fahrt in Bussen und Bahnen, die mit
Ökostrom betrieben werden, den Vorrang.
- Wir wollen die Innenstadt weitgehend autofrei gestalten, den Stadtteilen
ein lebendiges Zentrum zurückgeben und unsere Stadtautobahnen zu grünen
Flaniermeilen machen.
- Die Infrastruktur für Radfahrende und Fußgänger*innen muss zügig ausgebaut
werden.
- Anstelle von milliardenschweren Straßenprojekten für den Autoverkehr wie
neue Tunnel und den vierspurigen Ausbau von Straßen, wollen wir das Geld
in den Erhalt unserer Straßen, Brücken und Tunnel stecken.
- Rad- und Fußwege sollen sicher sein. Das geht nur mit einer vernünftigen
Infrastruktur und einer angepassten Geschwindigkeit für den Autoverkehr.
- Tempo 30 sollte einfacher umsetzbar sein, insbesondere dort, wo die
Sicherheit nicht gewährleistet ist oder es städtebaulich sinnvoll ist.
- Grüne und nachhaltige Mobilität ordnet den Straßenraum neu und schafft
attraktive, nutzbare Plätze für alle.
In einer grünen Stadt geht man gern zu Fuß
Bürger*innen wollen Bäume statt Asphalt, schattige Grünflächen, Spielbereiche
und Bänke, wo sie sich mit Nachbar*innen treffen können und heimisch fühlen. In
solchen Straßen geht man auch gern zu Fuß.
- Überall soll man gut zu Fuß gehen können. Es ist gesund und die einfachste
Form grüner Mobilität.
- Flanierrouten und schöne Hauptfußwege möchten wir zu einem stadtweiten
Netz ausbauen.
- Das von uns initiierte Parkraummanagement schafft Spielräume. Die wollen
wir nutzen, um Verbesserungen im öffentlichen Raum umzusetzen und die
Wohngebiete an die Auswirkung der Klimaerhitzung anzupassen.
Wir sind auf dem Weg zur Fahrradstadt
Langsam sieht man die grünen Erfolge: neue Radwege, Fahrradstraßen und
Abstellanlagen. Die Fahrradstadt ist in Sicht, bis 2029 können wir es schaffen.
- Wir sorgen beständig dafür, dass für die Radinfrastruktur ausreichend Geld
und Stellen vorhanden sind.
- Asphaltwüsten wie die B14 wollen wir verkleinern, damit daneben Radwege,
Fußwege und Grünflächen entstehen können.
- Wir wollen den Radverkehr konsequent vom Fußverkehr trennen.
- Mobilität beginnt vor der Haustür. Deshalb wollen wir mehr
Fahrradstellplätze und Fahrradgaragen in Wohngebieten.
- Die Lastenradförderung und die Förderung von E-Dreirädern stehen auf der
grünen Agenda bis 2029.
Grün hat für Busse und Bahnen die Weichen gestellt
Grüne Mobilität ist billiger als Autofahren. Mit Deutschlandticket und dem
landesweiten Jugendticket wurde ein neuer Boom beim Nahverkehr ausgelöst.
Ergänzt werden sie in Stuttgart durch vergünstigte Angebote Menschen mit
geringem Einkommen und das Jobticket. Auch wenn Stadtbahnen und Busse täglich
Hunderttausende transportieren, muss die Stadt pro Jahr 100 Millionen
zuschießen. Damit das zum Nutzen aller passiert, kommt es auf uns Grüne an.
- Wir wollen einen funktionierenden Nahverkehr für alle.
- Wir möchten Stadtbahnlinien verlängern und neu anlegen, und zwar nach
Plieningen, Echterdingen, Ditzingen, Pattonville, Büsnau, zum Mercedes-
Benz-Museum und nach Schmiden.
- Wir möchten mehr Buslinien und Vorrangspuren für Busse.
- Mehr Nahverkehr wird es nur geben, wenn wir sie dauerhaft finanzieren
können. Deshalb finden wir einen zusätzlichen Beitrag in Form eines sozial
gerechten Mobilitätspasses richtig, der für Nahverkehrskund*innen
kostenneutral ist und für VVS-Fahrten genutzt werden kann.
- Auch im Nachtverkehr und in schlecht erschlossenen Gebieten können wir
dann zusätzliche Angebote machen. Dazu gehören SSB-Flex, Ortsbusse und
Bürger*innenbusse.
- Neue Mobilitätsangebote, wie urbane Seilbahnen wollen wir vorantreiben.
- Auf der Panoramabahn sollen neue Angebote geschaffen werden. In einem
Nahverkehrs-Dreieck wollen wir Vaihingen über den Westen mit Feuerbach und
Bad Cannstatt verbinden und eine neue Direktverbindung zwischen Feuerbach
und Cannstatt schaffen.
- Der neue Hauptbahnhof wird in den nächsten Jahren in Betrieb gehen. Wir
setzen uns dafür ein, dass der Start schrittweise und geordnet erfolgt.
Leise, sauber und effizient - elektrisch in die Zukunft
Grüne Mobilität ist leise und hält die Luft sauber. Bereits heute ist Stuttgart
Vorreiter bei Elektroautos und der Zahl der Ladesäulen. Wir haben initiiert,
dass die Busflotte der SSB nach und nach elektrifiziert wird. Das Auto gehört
zur Stadt, es darf sie aber nicht dominieren und die notwendige Stadtentwicklung
verhindern. Wir führen keinen Kampf gegen das Auto, wir suchen vernünftige
Lösungen für unsere Stadt. Dazu gehört auch das Elektroauto.
- Für Taxis und Car-Sharing schaffen wir in den nächsten Jahren für die
Elektrifizierung die Rahmenbedingungen.
- Wir wollen, dass Stuttgart an der Spitze der nachhaltigen Logistik steht.
In absehbarer Zeit sollen weniger und nur noch elektrisch betriebene Lkw
in die Stadt fahren. Von dezentralen Umladestationen startet die
Feinverteilung mit E-Lieferwagen und modernen großen Lastenrädern.
- Wir möchten, dass Bürger*innen nicht aufs Auto angewiesen sind, sondern
frei wählen können, ob sie stattdessen Car-Sharing, das Fahrrad oder Busse
und Bahnen nutzen. Das Angebot hierfür wollen wir ausbauen.
- Autofreie Wohnbereiche müssen genauso möglich sein, wie die Reduktion
überdimensionierter Autoverkehrsflächen zugunsten einer lebenswerten
grünen Stadt.
- Durchgangsautoverkehr hat in Wohngebieten nichts zu suchen. Barcelona
macht es uns mit dem Superblock vor: In grüne Wohngebiete kann man mit
Autos nur ein- und ausfahren, durchfahren ist nicht möglich.
- Zur grünen Mobilität gehören auch Leihräder und elektrische Tretroller.
Aber auf Gehwegen wollen wir sie nicht haben. Wir wollen auf den Straßen
und auf »Stuttgarter Rechtecken« Abstellflächen für Räder und E-Scooter
schaffen.
Unterstützer*innen
- Matthias Pfaff-Rollwagen (KV Stuttgart)
Fehler:Nur zugelassene Gruppen können Anträge unterstützen.
In Zeile 118 einfügen:
- Die Stadt muss ihre Wärmenetze ausweiten. Besonders für Wohnungseigentümergemeinschaften müssen
Lösungen angeboten werden. Der Fernwärmeanschluss muss attraktiv und bezahlbar
werden.
Wir müssen uns um den Klimaschutz kümmern, damit es uns auch in Zukunft
weiterhin gut geht. Nur dann werden wir unsere Lebensgrundlagen und damit
unseren Wohlstand erhalten können, hier und weltweit. Deshalb müssen wir in den
Kommunen handeln und gemeinsam unsere Stadtverwaltung für die Umsetzung unserer
Klimaziele stärken. Stuttgart ist eine wohlhabende Stadt und muss Vorreiter beim
Klimaschutz sein. Wegen unserer Kessellage werden wir eine der heißesten
Großstädte Deutschlands werden. Extremes Wetter wird auch uns zu schaffen
machen. 2022 haben wir beschlossen, bis 2035 klimaneutral zu sein. Daran wollen
wir arbeiten.
1.1 Klimaneutralität und –anpassung
Klimafreundliches Bauen
Alle städtischen Neubauvorhaben stehen unter Klimavorbehalt. Es gilt unsere 2020
beschlossene Energierichtlinie. Das heißt: energetisch optimiertes Bauen,
Fassadenbegrünung, Holzbau, Recyclingbeton und Grünflächen, in denen Wasser
versickern kann.
- Beim privaten Neubau wollen wir die Kreislaufwirtschaft fördern. Das heißt
verwendete Materialien wurden recycelt und können nach Abriss
wiederverwertet werden.
- Wir wollen Grün- und Freiflächen schützen und Frischluftschneisen
freihalten. Deshalb wollen wir innerhalb der bestehenden Bebauung
erweitern, umbauen und ergänzen.
- Wir unterstützen diejenigen, die privat ihre Gebäude begrünen und dämmen.
Denn das spart Energie für Klimaanlage und Heizung.
Die Stadt im Sommer abkühlen
Unser städtisches Hitzeschutzprogramm sieht bereits mehr Trinkbrunnen und mehr
Begrünung vor. Wir brauchen viele Bäume, die mit klugen Bewässerungskonzepten
personalarm versorgt werden können.
- Spielplätze und Schulen sollen beschattet werden. Glühend heiße Straßen
können Alleen werden.
- Grüne Oasen kühlen, schaffen Ruhe und ziehen Insekten an, von denen unsere
Vögel und Fledermäuse leben.
- Wir wollen mehr Asphalt- und Betonflächen entsiegeln.
- Das städtische Grünprogramm unterstützt Privatleute bei der Umwandlung von
Hinterhöfen in erholsame Grünanlagen.
- Kühle Orte sollen für alle erreichbar und ausreichend vorhanden sein.
Grüne Oasen braucht es deshalb vor allem in dicht besiedelten Gebieten.
Zur Schwammstadt werden, wo Wasser auch versickern kann
- Regen muss in der Stadt versickern können. Regenwasser darf nicht mehr
hauptsächlich direkt in die Kläranlage fließen.
- Auch in gewachsenen Stadtvierteln brauchen wir mehr Grünflächen und in den
Parks Wasserrückhalteflächen.
- Bach- und Wasserläufe wollen wir renaturieren, damit sie bei Starkregen
Wasser aufnehmen können.
- Kostbares Trinkwasser ist zu schade für die Toilette oder zum Bewässern.
Wir setzen uns deshalb für ein Grauwassermanagement ein. Im
Rosensteinviertel wollen wir innovative Konzepte umsetzen, um Frischwasser
und Abwasser zu sparen.
Landwirtschaft und Ernährung sichern
- Wir wollen unsere landwirtschaftlichen Flächen erhalten. Sie dienen der
Lebensmittelproduktion vor Ort und schützen unser Klima.
- Direktvermarktung und Bioanbau wollen wir fördern.
- Wir wollen in unseren städtischen Einrichtungen mehr regionale und
biologische Produkte anbieten. Das vegetarische und vegane Angebot wollen
wir ausweiten.
- Auch in der Stadt kann auf Urban-Gardening-Flächen Gemüse und Obst gezogen
werden, am besten in allen Stadtteilen.
- Damit nicht so viele Lebensmittel weggeworfen werden, unterstützen wir
Foodsharing.
- Wir unterstützen den von uns eingerichteten Ernährungsrat, der die
Akteur*innen vernetzt.
Wald und Reben bewahren
- Unser Wald muss klimastabil gemacht und seine Tiere und Pflanzen geschützt
werden.
- Der Wald muss zugänglich bleiben für die vielfältigen Freizeitbedürfnisse.
Der von uns initiierte Waldbeirat versucht, den Ausgleich herzustellen.
- Die Weinberge prägen Stuttgart. Für den Erhalt der Trockenmauern wollen
wir unser Förderprogramm ausbauen und so potentielle Pächter*innen
ermutigen, die Weinberge zu bearbeiten und unsere Kulturlandschaft zu
erhalten.
- Streuobstwiesen sind ein wichtiges Kulturgut. Wir wollen die jüngere
Generation an ihre Pflege heranführen, damit die Grünflächen erhalten
bleiben und wir auch in Zukunft unseren eigenen Stuttgarter Apfelsaft
haben.
1.2 Natur- und Umweltschutz
Tiere und Pflanzen leben lassen
- Unser vorbildliches Artenschutzkonzept wollen wir weiterentwickeln.
- Rückzugsräume für Tiere müssen erhalten und neu angelegt werden.
- Begrünte Stadtbahntrassen schaffen Lebensraum für Insekten. Davon wollen
wir mehr.
- Um dem Bienensterben entgegenzuwirken möchten wir mehr Blühflächen im
Stadtgebiet schaffen.
- Vogelnisthilfen gehören auch an städtische Gebäude.
- Damit die Tauben nicht überhand nehmen, wollen wir in möglichst vielen
Stadtteilen den Bestand mit mehr Taubenschlägen tierschutzgerecht
kontrollieren.
- Tierschutz und das damit verbundene ehrenamtliche Engagement wie im
Tierheim Botnang und der Katzenhilfe unterstützen wir weiter.
1.3 Energie und Bauen
Energiewende beschleunigen
Auch bei der Energie macht die städtische Richtlinie Vorgaben. Bei städtischen
Neubauten werden Plusenergiegebäude und bei Sanierungen Klimaneutralität
angestrebt.
- Bis 2030 wollen wir, dass alle öffentlichen Liegenschaften Photovoltaik
haben und alle Gebäude saniert sind.
- Wir wollen mehr Projekte wie das prämierte Plusenergiegebäude der
Uhlandschule haben.
- Wir sind für Pilotprojekte wie Photovoltaik auf dem Stadiondach, über
Parkplatzflächen, entlang von Fahrbahnen, über Flächen des städtischen
Weinguts oder mit Faltdach-Technik über Kläranlagen.
Gemeinsam die Energiewende vollbringen
Städtische Gebäude machen nur vier Prozent des gesamtstädtischen
Energieverbrauchs aus. Deshalb müssen alle Stuttgarter*innen mitmachen,
Mieter*innen, Hausbesitzer*innen, aber auch Unternehmen, Sportvereine und
Kirchen.
- Wir wollen ihnen die Entscheidung erleichtern und haben in den vergangenen
Haushaltsberatungen beschlossen, alle städtischen Förderprogramme
weiterzuführen und mit 53 Millionen Euro auszustatten.
- Die Förderungen müssen weiterentwickelt und Hürden beispielsweise für
Wohneigentümer*innengemeinschaften gesenkt werden.
- Wir wollen die Beratungsangebote der Stadt ausweiten. Dazu gehört eine
aufsuchende Beratung.
- Wir wollen ehrenamtliche Initiativen unterstützen, zum Beispiel
Solarscouts, die Nachbarschaften für gemeinsame Beauftragungen
zusammenbringen.
Die Wärmewende verbessert unser Leben
Die kommunale Wärmeplanung wurde Ende 2023 für Stuttgart fertiggestellt und
zeigt, wo welche Energieform sinnvoll ist.
- Die Stadt muss ihre Wärmenetze ausweiten. Besonders für Wohnungseigentümergemeinschaften müssen
Lösungen angeboten werden. Der Fernwärmeanschluss muss attraktiv und bezahlbar
werden.
- Wo nur die eigene Wärmepumpe möglich ist, muss der Ausbau dauerhaft
attraktiv gemacht werden.
- Weitere Quellen für Wärmenetze müssen gesucht und entwickelt werden,
beispielsweise Geothermie auf den Fildern oder Neckarwasser und Abwasser.
Wir wollen Sonne, Wind und Wasserstoff nutzen
- Solarpanele müssen auf alle Flächen: auf Dächer, an Fassaden, über
Verkehrsflächen.
- Wir befürworten eine Erneuerung der Windkraftanlage auf dem Grünen Heiner,
weil sich damit die heutige Leistung versiebenfacht.
- Weitere Möglichkeiten für Windräder müssen mithilfe der Regionalplanung
geprüft und, wenn möglich, umgesetzt werden.
- Grüner Wasserstoff kann in der Industrie das fossile Erdgas ersetzen. Wir
unterstützen seinen Einsatz in Stuttgart.
Monitoring verschafft uns Überblick
- Ob wir beim Klimaschutz, der Verkehrswende und der Energiewende unsere
Ziele erreichen, muss kontinuierlich überprüft und öffentlich bekannt
gemacht werden.
- Dafür soll der Klimaschutzbericht mit passenden Kennzahlen
weiterentwickelt werden.
- Der Fortschritt des Klimaschutzes muss auch schnell, einfach und
übersichtlich für die Stadtbevölkerung einsehbar sein.
1.4 Grüne Mobilität – Ein Gewinn für alle
Wir geben dem Zufußgehen, Radfahren und der Fahrt in Bussen und Bahnen, die mit
Ökostrom betrieben werden, den Vorrang.
- Wir wollen die Innenstadt weitgehend autofrei gestalten, den Stadtteilen
ein lebendiges Zentrum zurückgeben und unsere Stadtautobahnen zu grünen
Flaniermeilen machen.
- Die Infrastruktur für Radfahrende und Fußgänger*innen muss zügig ausgebaut
werden.
- Anstelle von milliardenschweren Straßenprojekten für den Autoverkehr wie
neue Tunnel und den vierspurigen Ausbau von Straßen, wollen wir das Geld
in den Erhalt unserer Straßen, Brücken und Tunnel stecken.
- Rad- und Fußwege sollen sicher sein. Das geht nur mit einer vernünftigen
Infrastruktur und einer angepassten Geschwindigkeit für den Autoverkehr.
- Tempo 30 sollte einfacher umsetzbar sein, insbesondere dort, wo die
Sicherheit nicht gewährleistet ist oder es städtebaulich sinnvoll ist.
- Grüne und nachhaltige Mobilität ordnet den Straßenraum neu und schafft
attraktive, nutzbare Plätze für alle.
In einer grünen Stadt geht man gern zu Fuß
Bürger*innen wollen Bäume statt Asphalt, schattige Grünflächen, Spielbereiche
und Bänke, wo sie sich mit Nachbar*innen treffen können und heimisch fühlen. In
solchen Straßen geht man auch gern zu Fuß.
- Überall soll man gut zu Fuß gehen können. Es ist gesund und die einfachste
Form grüner Mobilität.
- Flanierrouten und schöne Hauptfußwege möchten wir zu einem stadtweiten
Netz ausbauen.
- Das von uns initiierte Parkraummanagement schafft Spielräume. Die wollen
wir nutzen, um Verbesserungen im öffentlichen Raum umzusetzen und die
Wohngebiete an die Auswirkung der Klimaerhitzung anzupassen.
Wir sind auf dem Weg zur Fahrradstadt
Langsam sieht man die grünen Erfolge: neue Radwege, Fahrradstraßen und
Abstellanlagen. Die Fahrradstadt ist in Sicht, bis 2029 können wir es schaffen.
- Wir sorgen beständig dafür, dass für die Radinfrastruktur ausreichend Geld
und Stellen vorhanden sind.
- Asphaltwüsten wie die B14 wollen wir verkleinern, damit daneben Radwege,
Fußwege und Grünflächen entstehen können.
- Wir wollen den Radverkehr konsequent vom Fußverkehr trennen.
- Mobilität beginnt vor der Haustür. Deshalb wollen wir mehr
Fahrradstellplätze und Fahrradgaragen in Wohngebieten.
- Die Lastenradförderung und die Förderung von E-Dreirädern stehen auf der
grünen Agenda bis 2029.
Grün hat für Busse und Bahnen die Weichen gestellt
Grüne Mobilität ist billiger als Autofahren. Mit Deutschlandticket und dem
landesweiten Jugendticket wurde ein neuer Boom beim Nahverkehr ausgelöst.
Ergänzt werden sie in Stuttgart durch vergünstigte Angebote Menschen mit
geringem Einkommen und das Jobticket. Auch wenn Stadtbahnen und Busse täglich
Hunderttausende transportieren, muss die Stadt pro Jahr 100 Millionen
zuschießen. Damit das zum Nutzen aller passiert, kommt es auf uns Grüne an.
- Wir wollen einen funktionierenden Nahverkehr für alle.
- Wir möchten Stadtbahnlinien verlängern und neu anlegen, und zwar nach
Plieningen, Echterdingen, Ditzingen, Pattonville, Büsnau, zum Mercedes-
Benz-Museum und nach Schmiden.
- Wir möchten mehr Buslinien und Vorrangspuren für Busse.
- Mehr Nahverkehr wird es nur geben, wenn wir sie dauerhaft finanzieren
können. Deshalb finden wir einen zusätzlichen Beitrag in Form eines sozial
gerechten Mobilitätspasses richtig, der für Nahverkehrskund*innen
kostenneutral ist und für VVS-Fahrten genutzt werden kann.
- Auch im Nachtverkehr und in schlecht erschlossenen Gebieten können wir
dann zusätzliche Angebote machen. Dazu gehören SSB-Flex, Ortsbusse und
Bürger*innenbusse.
- Neue Mobilitätsangebote, wie urbane Seilbahnen wollen wir vorantreiben.
- Auf der Panoramabahn sollen neue Angebote geschaffen werden. In einem
Nahverkehrs-Dreieck wollen wir Vaihingen über den Westen mit Feuerbach und
Bad Cannstatt verbinden und eine neue Direktverbindung zwischen Feuerbach
und Cannstatt schaffen.
- Der neue Hauptbahnhof wird in den nächsten Jahren in Betrieb gehen. Wir
setzen uns dafür ein, dass der Start schrittweise und geordnet erfolgt.
Leise, sauber und effizient - elektrisch in die Zukunft
Grüne Mobilität ist leise und hält die Luft sauber. Bereits heute ist Stuttgart
Vorreiter bei Elektroautos und der Zahl der Ladesäulen. Wir haben initiiert,
dass die Busflotte der SSB nach und nach elektrifiziert wird. Das Auto gehört
zur Stadt, es darf sie aber nicht dominieren und die notwendige Stadtentwicklung
verhindern. Wir führen keinen Kampf gegen das Auto, wir suchen vernünftige
Lösungen für unsere Stadt. Dazu gehört auch das Elektroauto.
- Für Taxis und Car-Sharing schaffen wir in den nächsten Jahren für die
Elektrifizierung die Rahmenbedingungen.
- Wir wollen, dass Stuttgart an der Spitze der nachhaltigen Logistik steht.
In absehbarer Zeit sollen weniger und nur noch elektrisch betriebene Lkw
in die Stadt fahren. Von dezentralen Umladestationen startet die
Feinverteilung mit E-Lieferwagen und modernen großen Lastenrädern.
- Wir möchten, dass Bürger*innen nicht aufs Auto angewiesen sind, sondern
frei wählen können, ob sie stattdessen Car-Sharing, das Fahrrad oder Busse
und Bahnen nutzen. Das Angebot hierfür wollen wir ausbauen.
- Autofreie Wohnbereiche müssen genauso möglich sein, wie die Reduktion
überdimensionierter Autoverkehrsflächen zugunsten einer lebenswerten
grünen Stadt.
- Durchgangsautoverkehr hat in Wohngebieten nichts zu suchen. Barcelona
macht es uns mit dem Superblock vor: In grüne Wohngebiete kann man mit
Autos nur ein- und ausfahren, durchfahren ist nicht möglich.
- Zur grünen Mobilität gehören auch Leihräder und elektrische Tretroller.
Aber auf Gehwegen wollen wir sie nicht haben. Wir wollen auf den Straßen
und auf »Stuttgarter Rechtecken« Abstellflächen für Räder und E-Scooter
schaffen.
Unterstützer*innen
- Matthias Pfaff-Rollwagen (KV Stuttgart)
Kommentare
Matthias Pfaff-Rollwagen:
für WEG müssen Lösungen, zumindest Beratungen, angeboten werden.
Begründung: Beratung ist niederschwelliger umsetzbar und dürfte in einem hohen Maß an Fällen schon genügen. Z.B. zentrale Kurse für Hausverwaltungen, die dann mit dem Zertifikat werben können.