Kapitel: | 3. Chancengerechtigkeit |
---|---|
Antragsteller*in: | Sebastian Karl (KV Stuttgart) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 08.02.2024, 08:28 |
K5-184: 3. Chancengerechtigkeit
Text
Von Zeile 183 bis 184:
Gruppen und Menschen unterschiedlicher Herkunft stärken den Zusammenhalt und ermöglichten nachbarschaftlichen Austausch und Hilfe.
3.1 Bildung – Kita, Schule, Ausbildung
Mehr Betreuungsplätze sind erforderlich
- Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Tageseinrichtung
muss erfüllt werden.
- Wir setzen uns dafür ein, dass es mehr Betreuungsplätze für alle
Altersgruppen gibt.
- Die »Kita für alle in Stuttgart« mit inklusiven Bildungs- und
Betreuungsangeboten soll weiter ausgebaut werden.
Ein guter Anfang ist alles
Gleiche Bildungschancen beginnen in der Kita. Sprache ist die Schlüsselkompetenz
für erfolgreiche Bildungsbiografien und gesellschaftliche Teilhabe.
- Kinder mit nicht altersgemäßer sprachlicher Entwicklung sollen gezielt und
kostenlos gefördert werden.
- Die Stadt Stuttgart soll dafür die Sprachförderungskonzepte
weiterentwickeln und ausreichend Geld bereitstellen.
- Wir Grüne wollen, dass Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache in der Kita
sprachlich unterstützt werden.
Wir brauchen mehr Kita-Personal
- Das anspruchsvolle pädagogische Konzept für eine frühe Bildung soll in
Stuttgart gesichert und weiterentwickelt werden.
- Dafür braucht es ausreichend Fachkräfte.
- Wir machen uns dafür stark, dass das Personal bei uns bleibt und wir neues
Personal dazu bekommen.
- Dabei helfen eine verkürzte praxisintegrierte Ausbildung (PiA) und die
Arbeitsmarktzulage und die bessere Eingruppierung von PiA-Absolvent*innen.
- Auch im europäischen Ausland sollen pädagogische Fachkräfte gewonnen
werden.
- Mit dem Kita-Direkteinstieg und Trainees können die Fachkräfte verstärkt
werden.
Für lebensfrohe Kinder und Jugendliche
Unsere Kinder und Jugendlichen sollen Freude am Lernen entwickeln können, sich
über ihre Erfolge freuen und so Selbstsicherheit gewinnen.
- Wir befürworten sogenannte multiprofessionelle Teams an Schulen, die sich
beispielsweise zusammensetzen aus Lehrkräften, IT-Spezialkräften,
Erzieher*innen und Lernbegleiter*innen.
- Die Stadt Stuttgart soll für Fachkräfte die notwendige Fortbildung
ermöglichen.
Mehr Ganztagsschulen
2013 hat Stuttgart ein hervorragendes Konzept zum Ausbau des Ganztags an
Grundschulen beschlossen.
- Wir Grünen befürworten den rhythmisierten Ganztag an weiteren Schulen, das
heißt, einen altersgerechten Rhythmus aus Lernen, Freiarbeit und Bewegung.
- Wir fordern Ganztags-Pilotversuche an verschiedenen Schularten.
- Wir wollen, dass eine zweite Gemeinschaftsschule die Genehmigung zur
Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe erhält.
Begleitung bis zum Beruf
- Auch weil vielfach Fachkräfte fehlen, wollen wir Grüne die Programme für
den Übergang von der Schule in die Ausbildung stärken und ausbauen.
Demokratie leben lernen
Kita und Schule sind Orte, wo Kinder und Jugendliche demokratisches Wissen
erwerben und demokratisches Handeln einüben können. Das befähigt sie, für
Freiheit und Toleranz und gegen Extremismus, Rassismus und Ausgrenzung
einzutreten.
- Wir setzen uns dafür ein, dass Demokratie im Schulalltag gelebt wird.
- Demokratiebildung von Kindern und Jugendlichen, wollen wir unterstützen,
mit einem Tag der Demokratie, Demokratiebildungsprojekten in Schulen, und
einem Stuttgarter Demokratiepreis für Bildungseinrichtungen.
Lernen fürs Leben
Bildung muss zeigen, wozu man sie braucht.
- Wir wollen die Kooperationen zwischen Schulen und Einrichtungen von
Kultur, Sport, Umwelt, Politik und Wirtschaft ausbauen.
- Klassenausflüge sind im Idealfall kostenlos. Freie Fahrt für
Schüler*innengruppen haben wir bereits erreicht.
Lernen im und mit dem Stadtteil
- Bildungseinrichtungen sollen sich dem Stadtteil öffnen. Schulhöfe sollen
außerhalb der Schulzeiten für andere geöffnet werden.
- Wenn möglich, sollen sie einen Campus bilden, der auch von anderen zur
Verfügung steht.
- Wir möchten, dass dafür in Abstimmung mit den Schulgemeinschaften die
Neubau- und Sanierungsprojekte zügig umgesetzt werden.
Gute digitale Ausstattung
- Wir Grüne halten es für dringend nötig, dass alle Schulen und Schulräume
digital gut ausgestattet sind.
- Bildungseinrichtungen müssen digital vernetzt sein.
- Damit die digitalen Einrichtungen auch funktionieren müssen sie von
Expert*innen zuverlässig betreut werden.
Besser essen und besser lernen
- Wir machen uns für eine gesunde Schulverpflegung stark. Denn gesunde
Kinder lernen besser.
- Das Schulessen soll aus biologischen und regionalen Produkten bestehen.
- Alle Kinder und Jugendlichen sollen in unseren Bildungseinrichtungen ein
kostengünstiges Mittagessen bekommen.
- Im Idealfall wird es vor Ort selbst gekocht.
3.2 Jugendhilfe
- Kinder, junge Menschen und ihre Familien müssen in unserer Stadt die
bestmögliche Unterstützung erhalten.
- Wir wollen die Zusammenarbeit von Jugendamt und freien Trägern stärken.
- Damit Kinder und Jugendliche mit Behinderungen überall teilnehmen können,
müssen alle städtischen Angebote barrierefrei sein.
Unterstützung von Beginn an
Über Jahre hinweg haben wir das Konzept der frühen Hilfen ausgebaut. Vielfältige
Beratungs- und Entlastungsmaßnahmen stehen in vielen Stadtbereichen allen
angehenden und jungen Eltern zur Verfügung. So wollen wir weitermachen.
- Wir unterstützen auch offene Angebote, also nicht städtische Angebote für
Familien mit kleinen Kindern.
- Wir machen uns stark dafür, dass die Inobhutnahme von Kindern und
Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen altersangemessen gestaltet wird.
- Dafür benötigen wir neue, kindgerechte Räumlichkeiten mit Außenflächen und
ein neues Konzept, in dem alle Beteiligten Beachtung finden: Kinder,
Jugendliche und ihre Eltern.
- Bei Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen soll die Lösung
gemeinsam mit allen Beteiligungen — Kindern, Jugendlichen und Eltern —
gesucht werden.
- Dafür braucht es ein neues räumliches und inhaltliches Konzept, das auch
Kinder mit Behinderungen im Blick hat.
- Die Beratungszentren des Jugendamts leisten eine hochwertige Arbeit für
die Familien dieser Stadt.
- Wir wollen ihre Arbeitsfähigkeit sicherstellen und unterstützen einen
personellen und finanziellen Aufbau.
- Für besondere Problemlagen bietet das Jugendamt in Zusammenarbeit mit den
freien Trägern Hilfen zur Erziehung an. Dieses ausdifferenzierte Angebot
muss weiter ausgebaut werden.
- Wir möchten, dass jeder Bezirk ein Kinder- und Familienzentrum erhält.
- Auch das Kinderbüro der Stadt Stuttgart wollen wir weiter unterstützten.
Natur erleben auch in der Stadt
- Kinder und Jugendliche müssen Natur auch in der Stadt erleben können.
- Aktivspielplätze, Jugendfarmen und Träger, die naturnahe pädagogische
Angebote in Absprache anbieten, müssen in Absprache mit allen Beteiligten
weiterhin unterstützt werden.
Mobile Jugendarbeit und Räume für die Jugend
- Die Mobile Jugendarbeit soll je nach Bedarf in den Bezirken weiter
ausgebaut werden.
- Das Strukturmodell der integrierten Jugendarbeit möchten wir verstetigen.
Das heißt, Jugendhäuser müssen als dezentrale Anlaufstellen und
Aufenthaltsorte weiterhin personell und finanziell gut ausgestattet sein.
- Ausgewiesene Treffpunkte für Jugendliche müssen ansprechend gestaltet
sein.
- Mit allen Beteiligten muss beständig darüber beraten werden, wie die
öffentlichen Räume für Jugendliche erhalten und bekannt gemacht werden
können.
Demokratieverständnis und Partizipationsmöglichkeiten von Kindern und
Jugendlichen stärken
- Kinder und Jugendliche sollen mitreden und an Politik teilnehmen können.
- Dafür sollen geeignete Formate entwickelt, Projekte unterstützt und
Förderstrukturen geschaffen werden.
3.3 Selbstbestimmung, Teilhabe und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Die Zahl der Unterstützungsbedürftigen ist auch in Stuttgart hoch. Das höchste
Armutsrisiko tragen Alleinerziehende und ihre Kinder. Aber auch die Armut und
Einsamkeit im Alter steigt an. Es ist Aufgabe kommunaler Sozial- und
Gesundheitspolitik, alle Bürger*innen dabei zu unterstützen, ihr Leben nach
ihren Bedürfnissen und Interessen selbstbestimmt zu gestalten und Teilhabe zu
ermöglichen. Das ist grundlegend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in
unserer Stadt.
Bedarfsgerecht unterstützen
Stuttgart hat ein engmaschiges, gut funktionierendes Versorgungs- und Hilfenetz
mit einem weitreichenden Angebot an freiwilligen sozialen Leistungen.
- Die vielfältigen Angebote der Familien- und Bonuscard bei der
Kinderbetreuung, im Kultur- und Freizeitbereich und beim Sozialticket
möchten wir weiter ausbauen durch weitere Kooperationen im Kultur- und
Sportbereich oder das neue Angebot von Kulturbegleiter*innen.
- Wir unterstützen die Sozialplanung bei der Entwicklung neuer Strategien
gegen Armut, fehlende Teilhabe und Einsamkeit.
- Wir setzen uns dafür ein, dass Stuttgart nach dem Beitritt zum weltweiten
WHO-Netzwerk „Age-friendly Cities and Communities“ sichtbar zur
altersfreundlichen Stadt wird.
Das breite Spektrum an freien Trägern der Wohlfahrtspflege, viele gemeinnützige
Stiftungen und unabhängige soziale Einrichtungen gewährleisten, dass Sozial- und
Gesundheitsangebote dezentral und niederschwellig erreichbar sind.
- Wir Grünen stehen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und eine
angemessene und verlässliche Förderung dieser Arbeit.
- Angebote wie Sozialkaufhäuser wollen wir weiterentwickeln.
- Die Tafeln wollen wir aktiv bei der Suche nach angemessenen Räumlichkeiten
unterstützen.
Viele Bürger*innen engagieren sich ehrenamtlich in Kirchengemeinden, in
Flüchtlingsfreundeskreisen, Wohlfahrtsverbänden, Fördervereinen, Eine-Welt-
Läden, beim Stadtseniorenrat und in vielen anderen Bereichen.
- Das ehrenamtliche Engagement wollen wir gezielt unterstützen und würdigen.
- Wir wollen eine bessere Vernetzung ermöglichen und insbesondere auch in
belastenden Situationen Unterstützung anbieten.
Teilhabe durch Arbeit
Integration in Arbeit ist ein entscheidender Schritt aus der Armutsfalle. Gerade
Alleinerziehende benötigen speziell zugeschnittene Programme und Unterstützung.
- Wir setzen uns für spezifische Angebote und Kinderbetreuung ein.
- Arbeitsgelegenheiten, Beschäftigungs- und Teilhabemöglichkeiten für sucht-
und psychisch Erkrankte sowie wohnungslose Menschen wollen wir weiter
ausbauen. Auch Angebote für langzeitarbeitslose Menschen wollen wir weiter
fördern.
- Wir unterstützen eine bessere berufliche Integration von Menschen mit
Behinderung, sowohl bei der Stadt als Arbeitgeberin als auch auch bei den
Stuttgarter Unternehmen.
Miteinander leben im Quartier
Begegnungen zwischen Alt und Jung, zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen
Gruppen und Menschen unterschiedlicher Herkunft stärken den Zusammenhalt und
ermöglichten nachbarschaftlichen Austausch und Hilfe.
- Wir unterstützen die Entwicklung einer strategischen Rahmenkonzeption zur
sozialen Quartiersentwicklung.
- Wir wollen einen Ausbau der sozialen Infrastruktur, Räume für Begegnung
und Austausch, wohnortnahe niederschwellige Hilfen, die Weiterentwicklung
von Beteiligungsmöglichkeiten und die Unterstützung von
Quartiersprojekten, insbesondere in sozial benachteiligten Quartieren.
- Dieser Prozess muss gesamtstädtisch, themenübergreifend und zusammen mit
den zivilgesellschaftlichen Akteur*innen vor Ort erfolgen.
- Soziale Stadtentwicklung und quartiersbezogene Ansätze müssen Bestandteil
aller Planungen der Stadtverwaltung sein.
Weiter auf dem Weg zur inklusiven Stadt
- Unser Ziel ist Inklusion in allen Lebensbereichen. Bei der Umsetzung der
UN-Behindertenrechtskonvention hat Stuttgart in den letzten Jahren
deutliche Fortschritte gemacht.
- Wir Grünen wollen den Fokus-Aktionsplan konsequent weiter umsetzen.
- Der Abbau von Barrieren im öffentlichen Raum und bei allen städtischen
Einrichtungen muss zügiger vorankommen, Barrierefreiheit bei städtischen
Veranstaltungen, im Kulturbereich oder bei Sportangeboten befördert
werden.
Gut zusammen leben im Alter
- Wir setzen auf eine Weiterentwicklung der Stadtteilzentren und
Begegnungsstätten zu generationenübergreifenden und inklusiven
Treffpunkten.
- Aufsuchenden Dienste wollen wir verstärken, Angebote zur
Alltagsunterstützung ausbauen und den Quartiersbezug herstellen.
- Angebote der gerontopsychiatrischen Dienste, des Bürgerservice »Leben im
Alter« und Projekte wie »Demenzfreundliches Bad Cannstatt« wollen wir
ausbauen.
Die Zahl der Hochbetagten wird in den kommenden Jahren weiter deutlich ansteigen
und damit der Bedarf an Pflegekräften und Pflegeplätzen. Die meisten wollen
außerdem im Alter in ihrem gewohnten Umfeld bleiben.
- Neben dem Ausbau der stationären Pflegeplätze brauchen wir auch den Ausbau
ambulanter und teilstationärer Angebote.
- Wir wollen eine größere Vielfalt mit innovativen Ansätzen und
gemeinschaftlichen, generationenübergreifenden Wohnformen ermöglichen.
- Mit einem systematischen Grundstückssuchlauf und sozialer
Stadtentwicklungsplanung, einer Ausbildungsoffensive und mehr
Personalwohnungen wollen wir dem Fachkräftemangel in der Pflege
entgegenwirken.
Gesundheitsversorgung sicherstellen
Krankenhäuser sind weiterhin unterfinanziert, was sich besonders nachteilig auf
die Pädiatrie mit ihren Spezialkompetenzen auswirkt. Hier sind Kassen und der
Bundesgesetzgeber gefragt, um die Krankenhausfinanzierung endlich auf eine
stabilere Basis zu stellen.
- Wir unterstützen unser städtisches Klinikum, das als Maximalversorger
unerlässlich ist für die Gesundheitsversorgung von Stadt und Region.
- Wir werden auch in Zukunft dafür sorgen, dass das Olgäle sein breites
Versorgungsangebot der Kinder- und Jugendmedizin aufrechterhalten kann.
- Wir wollen auch Maßnahmen ergreifen, um die Ansiedlung von
Kinderärzt*innen zu befördern. Ein Förderprogramm zur Unterstützung bei
Praxisübernahmen und Neugründungen in derzeit nicht versorgten
Stadtbezirken haben wir bereits auf den Weg gebracht.
- Die erfolgreiche Arbeit der Hebammenkoordinierungsstelle wollen wir
fortführen und den Hebammenkreißsaal und die Ausbildung an der
Hebammenschule des Klinikums stärken.
- Wir setzen uns für gute gesundheitliche Versorgung von Menschen ohne
Krankenversicherung ein.
Die Gesundheitsprävention vor Ort wollen wir stärken, unter anderem mit:
- Aktionstagen zum Thema Gesundheit,
- Gesundheitslots*innen für Migrant*innen,
- dem Ausbau der Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter
Kinder und Schulgesundheitsfachkräften und Angeboten in
Kindertagesstätten.
Offene Angebote der Suchthilfe wollen wir weiter ausbauen und den
Drogenkonsumraum zeitnah umsetzen.
Unterstützer*innen
Fehler:Nur zugelassene Gruppen können Anträge unterstützen.
Von Zeile 183 bis 184:
Gruppen und Menschen unterschiedlicher Herkunft stärken den Zusammenhalt und ermöglichten nachbarschaftlichen Austausch und Hilfe.
3.1 Bildung – Kita, Schule, Ausbildung
Mehr Betreuungsplätze sind erforderlich
- Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Tageseinrichtung
muss erfüllt werden.
- Wir setzen uns dafür ein, dass es mehr Betreuungsplätze für alle
Altersgruppen gibt.
- Die »Kita für alle in Stuttgart« mit inklusiven Bildungs- und
Betreuungsangeboten soll weiter ausgebaut werden.
Ein guter Anfang ist alles
Gleiche Bildungschancen beginnen in der Kita. Sprache ist die Schlüsselkompetenz
für erfolgreiche Bildungsbiografien und gesellschaftliche Teilhabe.
- Kinder mit nicht altersgemäßer sprachlicher Entwicklung sollen gezielt und
kostenlos gefördert werden.
- Die Stadt Stuttgart soll dafür die Sprachförderungskonzepte
weiterentwickeln und ausreichend Geld bereitstellen.
- Wir Grüne wollen, dass Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache in der Kita
sprachlich unterstützt werden.
Wir brauchen mehr Kita-Personal
- Das anspruchsvolle pädagogische Konzept für eine frühe Bildung soll in
Stuttgart gesichert und weiterentwickelt werden.
- Dafür braucht es ausreichend Fachkräfte.
- Wir machen uns dafür stark, dass das Personal bei uns bleibt und wir neues
Personal dazu bekommen.
- Dabei helfen eine verkürzte praxisintegrierte Ausbildung (PiA) und die
Arbeitsmarktzulage und die bessere Eingruppierung von PiA-Absolvent*innen.
- Auch im europäischen Ausland sollen pädagogische Fachkräfte gewonnen
werden.
- Mit dem Kita-Direkteinstieg und Trainees können die Fachkräfte verstärkt
werden.
Für lebensfrohe Kinder und Jugendliche
Unsere Kinder und Jugendlichen sollen Freude am Lernen entwickeln können, sich
über ihre Erfolge freuen und so Selbstsicherheit gewinnen.
- Wir befürworten sogenannte multiprofessionelle Teams an Schulen, die sich
beispielsweise zusammensetzen aus Lehrkräften, IT-Spezialkräften,
Erzieher*innen und Lernbegleiter*innen.
- Die Stadt Stuttgart soll für Fachkräfte die notwendige Fortbildung
ermöglichen.
Mehr Ganztagsschulen
2013 hat Stuttgart ein hervorragendes Konzept zum Ausbau des Ganztags an
Grundschulen beschlossen.
- Wir Grünen befürworten den rhythmisierten Ganztag an weiteren Schulen, das
heißt, einen altersgerechten Rhythmus aus Lernen, Freiarbeit und Bewegung.
- Wir fordern Ganztags-Pilotversuche an verschiedenen Schularten.
- Wir wollen, dass eine zweite Gemeinschaftsschule die Genehmigung zur
Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe erhält.
Begleitung bis zum Beruf
- Auch weil vielfach Fachkräfte fehlen, wollen wir Grüne die Programme für
den Übergang von der Schule in die Ausbildung stärken und ausbauen.
Demokratie leben lernen
Kita und Schule sind Orte, wo Kinder und Jugendliche demokratisches Wissen
erwerben und demokratisches Handeln einüben können. Das befähigt sie, für
Freiheit und Toleranz und gegen Extremismus, Rassismus und Ausgrenzung
einzutreten.
- Wir setzen uns dafür ein, dass Demokratie im Schulalltag gelebt wird.
- Demokratiebildung von Kindern und Jugendlichen, wollen wir unterstützen,
mit einem Tag der Demokratie, Demokratiebildungsprojekten in Schulen, und
einem Stuttgarter Demokratiepreis für Bildungseinrichtungen.
Lernen fürs Leben
Bildung muss zeigen, wozu man sie braucht.
- Wir wollen die Kooperationen zwischen Schulen und Einrichtungen von
Kultur, Sport, Umwelt, Politik und Wirtschaft ausbauen.
- Klassenausflüge sind im Idealfall kostenlos. Freie Fahrt für
Schüler*innengruppen haben wir bereits erreicht.
Lernen im und mit dem Stadtteil
- Bildungseinrichtungen sollen sich dem Stadtteil öffnen. Schulhöfe sollen
außerhalb der Schulzeiten für andere geöffnet werden.
- Wenn möglich, sollen sie einen Campus bilden, der auch von anderen zur
Verfügung steht.
- Wir möchten, dass dafür in Abstimmung mit den Schulgemeinschaften die
Neubau- und Sanierungsprojekte zügig umgesetzt werden.
Gute digitale Ausstattung
- Wir Grüne halten es für dringend nötig, dass alle Schulen und Schulräume
digital gut ausgestattet sind.
- Bildungseinrichtungen müssen digital vernetzt sein.
- Damit die digitalen Einrichtungen auch funktionieren müssen sie von
Expert*innen zuverlässig betreut werden.
Besser essen und besser lernen
- Wir machen uns für eine gesunde Schulverpflegung stark. Denn gesunde
Kinder lernen besser.
- Das Schulessen soll aus biologischen und regionalen Produkten bestehen.
- Alle Kinder und Jugendlichen sollen in unseren Bildungseinrichtungen ein
kostengünstiges Mittagessen bekommen.
- Im Idealfall wird es vor Ort selbst gekocht.
3.2 Jugendhilfe
- Kinder, junge Menschen und ihre Familien müssen in unserer Stadt die
bestmögliche Unterstützung erhalten.
- Wir wollen die Zusammenarbeit von Jugendamt und freien Trägern stärken.
- Damit Kinder und Jugendliche mit Behinderungen überall teilnehmen können,
müssen alle städtischen Angebote barrierefrei sein.
Unterstützung von Beginn an
Über Jahre hinweg haben wir das Konzept der frühen Hilfen ausgebaut. Vielfältige
Beratungs- und Entlastungsmaßnahmen stehen in vielen Stadtbereichen allen
angehenden und jungen Eltern zur Verfügung. So wollen wir weitermachen.
- Wir unterstützen auch offene Angebote, also nicht städtische Angebote für
Familien mit kleinen Kindern.
- Wir machen uns stark dafür, dass die Inobhutnahme von Kindern und
Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen altersangemessen gestaltet wird.
- Dafür benötigen wir neue, kindgerechte Räumlichkeiten mit Außenflächen und
ein neues Konzept, in dem alle Beteiligten Beachtung finden: Kinder,
Jugendliche und ihre Eltern.
- Bei Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen soll die Lösung
gemeinsam mit allen Beteiligungen — Kindern, Jugendlichen und Eltern —
gesucht werden.
- Dafür braucht es ein neues räumliches und inhaltliches Konzept, das auch
Kinder mit Behinderungen im Blick hat.
- Die Beratungszentren des Jugendamts leisten eine hochwertige Arbeit für
die Familien dieser Stadt.
- Wir wollen ihre Arbeitsfähigkeit sicherstellen und unterstützen einen
personellen und finanziellen Aufbau.
- Für besondere Problemlagen bietet das Jugendamt in Zusammenarbeit mit den
freien Trägern Hilfen zur Erziehung an. Dieses ausdifferenzierte Angebot
muss weiter ausgebaut werden.
- Wir möchten, dass jeder Bezirk ein Kinder- und Familienzentrum erhält.
- Auch das Kinderbüro der Stadt Stuttgart wollen wir weiter unterstützten.
Natur erleben auch in der Stadt
- Kinder und Jugendliche müssen Natur auch in der Stadt erleben können.
- Aktivspielplätze, Jugendfarmen und Träger, die naturnahe pädagogische
Angebote in Absprache anbieten, müssen in Absprache mit allen Beteiligten
weiterhin unterstützt werden.
Mobile Jugendarbeit und Räume für die Jugend
- Die Mobile Jugendarbeit soll je nach Bedarf in den Bezirken weiter
ausgebaut werden.
- Das Strukturmodell der integrierten Jugendarbeit möchten wir verstetigen.
Das heißt, Jugendhäuser müssen als dezentrale Anlaufstellen und
Aufenthaltsorte weiterhin personell und finanziell gut ausgestattet sein.
- Ausgewiesene Treffpunkte für Jugendliche müssen ansprechend gestaltet
sein.
- Mit allen Beteiligten muss beständig darüber beraten werden, wie die
öffentlichen Räume für Jugendliche erhalten und bekannt gemacht werden
können.
Demokratieverständnis und Partizipationsmöglichkeiten von Kindern und
Jugendlichen stärken
- Kinder und Jugendliche sollen mitreden und an Politik teilnehmen können.
- Dafür sollen geeignete Formate entwickelt, Projekte unterstützt und
Förderstrukturen geschaffen werden.
3.3 Selbstbestimmung, Teilhabe und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Die Zahl der Unterstützungsbedürftigen ist auch in Stuttgart hoch. Das höchste
Armutsrisiko tragen Alleinerziehende und ihre Kinder. Aber auch die Armut und
Einsamkeit im Alter steigt an. Es ist Aufgabe kommunaler Sozial- und
Gesundheitspolitik, alle Bürger*innen dabei zu unterstützen, ihr Leben nach
ihren Bedürfnissen und Interessen selbstbestimmt zu gestalten und Teilhabe zu
ermöglichen. Das ist grundlegend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in
unserer Stadt.
Bedarfsgerecht unterstützen
Stuttgart hat ein engmaschiges, gut funktionierendes Versorgungs- und Hilfenetz
mit einem weitreichenden Angebot an freiwilligen sozialen Leistungen.
- Die vielfältigen Angebote der Familien- und Bonuscard bei der
Kinderbetreuung, im Kultur- und Freizeitbereich und beim Sozialticket
möchten wir weiter ausbauen durch weitere Kooperationen im Kultur- und
Sportbereich oder das neue Angebot von Kulturbegleiter*innen.
- Wir unterstützen die Sozialplanung bei der Entwicklung neuer Strategien
gegen Armut, fehlende Teilhabe und Einsamkeit.
- Wir setzen uns dafür ein, dass Stuttgart nach dem Beitritt zum weltweiten
WHO-Netzwerk „Age-friendly Cities and Communities“ sichtbar zur
altersfreundlichen Stadt wird.
Das breite Spektrum an freien Trägern der Wohlfahrtspflege, viele gemeinnützige
Stiftungen und unabhängige soziale Einrichtungen gewährleisten, dass Sozial- und
Gesundheitsangebote dezentral und niederschwellig erreichbar sind.
- Wir Grünen stehen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und eine
angemessene und verlässliche Förderung dieser Arbeit.
- Angebote wie Sozialkaufhäuser wollen wir weiterentwickeln.
- Die Tafeln wollen wir aktiv bei der Suche nach angemessenen Räumlichkeiten
unterstützen.
Viele Bürger*innen engagieren sich ehrenamtlich in Kirchengemeinden, in
Flüchtlingsfreundeskreisen, Wohlfahrtsverbänden, Fördervereinen, Eine-Welt-
Läden, beim Stadtseniorenrat und in vielen anderen Bereichen.
- Das ehrenamtliche Engagement wollen wir gezielt unterstützen und würdigen.
- Wir wollen eine bessere Vernetzung ermöglichen und insbesondere auch in
belastenden Situationen Unterstützung anbieten.
Teilhabe durch Arbeit
Integration in Arbeit ist ein entscheidender Schritt aus der Armutsfalle. Gerade
Alleinerziehende benötigen speziell zugeschnittene Programme und Unterstützung.
- Wir setzen uns für spezifische Angebote und Kinderbetreuung ein.
- Arbeitsgelegenheiten, Beschäftigungs- und Teilhabemöglichkeiten für sucht-
und psychisch Erkrankte sowie wohnungslose Menschen wollen wir weiter
ausbauen. Auch Angebote für langzeitarbeitslose Menschen wollen wir weiter
fördern.
- Wir unterstützen eine bessere berufliche Integration von Menschen mit
Behinderung, sowohl bei der Stadt als Arbeitgeberin als auch auch bei den
Stuttgarter Unternehmen.
Miteinander leben im Quartier
Begegnungen zwischen Alt und Jung, zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen
Gruppen und Menschen unterschiedlicher Herkunft stärken den Zusammenhalt und
ermöglichten nachbarschaftlichen Austausch und Hilfe.
- Wir unterstützen die Entwicklung einer strategischen Rahmenkonzeption zur
sozialen Quartiersentwicklung.
- Wir wollen einen Ausbau der sozialen Infrastruktur, Räume für Begegnung
und Austausch, wohnortnahe niederschwellige Hilfen, die Weiterentwicklung
von Beteiligungsmöglichkeiten und die Unterstützung von
Quartiersprojekten, insbesondere in sozial benachteiligten Quartieren.
- Dieser Prozess muss gesamtstädtisch, themenübergreifend und zusammen mit
den zivilgesellschaftlichen Akteur*innen vor Ort erfolgen.
- Soziale Stadtentwicklung und quartiersbezogene Ansätze müssen Bestandteil
aller Planungen der Stadtverwaltung sein.
Weiter auf dem Weg zur inklusiven Stadt
- Unser Ziel ist Inklusion in allen Lebensbereichen. Bei der Umsetzung der
UN-Behindertenrechtskonvention hat Stuttgart in den letzten Jahren
deutliche Fortschritte gemacht.
- Wir Grünen wollen den Fokus-Aktionsplan konsequent weiter umsetzen.
- Der Abbau von Barrieren im öffentlichen Raum und bei allen städtischen
Einrichtungen muss zügiger vorankommen, Barrierefreiheit bei städtischen
Veranstaltungen, im Kulturbereich oder bei Sportangeboten befördert
werden.
Gut zusammen leben im Alter
- Wir setzen auf eine Weiterentwicklung der Stadtteilzentren und
Begegnungsstätten zu generationenübergreifenden und inklusiven
Treffpunkten.
- Aufsuchenden Dienste wollen wir verstärken, Angebote zur
Alltagsunterstützung ausbauen und den Quartiersbezug herstellen.
- Angebote der gerontopsychiatrischen Dienste, des Bürgerservice »Leben im
Alter« und Projekte wie »Demenzfreundliches Bad Cannstatt« wollen wir
ausbauen.
Die Zahl der Hochbetagten wird in den kommenden Jahren weiter deutlich ansteigen
und damit der Bedarf an Pflegekräften und Pflegeplätzen. Die meisten wollen
außerdem im Alter in ihrem gewohnten Umfeld bleiben.
- Neben dem Ausbau der stationären Pflegeplätze brauchen wir auch den Ausbau
ambulanter und teilstationärer Angebote.
- Wir wollen eine größere Vielfalt mit innovativen Ansätzen und
gemeinschaftlichen, generationenübergreifenden Wohnformen ermöglichen.
- Mit einem systematischen Grundstückssuchlauf und sozialer
Stadtentwicklungsplanung, einer Ausbildungsoffensive und mehr
Personalwohnungen wollen wir dem Fachkräftemangel in der Pflege
entgegenwirken.
Gesundheitsversorgung sicherstellen
Krankenhäuser sind weiterhin unterfinanziert, was sich besonders nachteilig auf
die Pädiatrie mit ihren Spezialkompetenzen auswirkt. Hier sind Kassen und der
Bundesgesetzgeber gefragt, um die Krankenhausfinanzierung endlich auf eine
stabilere Basis zu stellen.
- Wir unterstützen unser städtisches Klinikum, das als Maximalversorger
unerlässlich ist für die Gesundheitsversorgung von Stadt und Region.
- Wir werden auch in Zukunft dafür sorgen, dass das Olgäle sein breites
Versorgungsangebot der Kinder- und Jugendmedizin aufrechterhalten kann.
- Wir wollen auch Maßnahmen ergreifen, um die Ansiedlung von
Kinderärzt*innen zu befördern. Ein Förderprogramm zur Unterstützung bei
Praxisübernahmen und Neugründungen in derzeit nicht versorgten
Stadtbezirken haben wir bereits auf den Weg gebracht.
- Die erfolgreiche Arbeit der Hebammenkoordinierungsstelle wollen wir
fortführen und den Hebammenkreißsaal und die Ausbildung an der
Hebammenschule des Klinikums stärken.
- Wir setzen uns für gute gesundheitliche Versorgung von Menschen ohne
Krankenversicherung ein.
Die Gesundheitsprävention vor Ort wollen wir stärken, unter anderem mit:
- Aktionstagen zum Thema Gesundheit,
- Gesundheitslots*innen für Migrant*innen,
- dem Ausbau der Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter
Kinder und Schulgesundheitsfachkräften und Angeboten in
Kindertagesstätten.
Offene Angebote der Suchthilfe wollen wir weiter ausbauen und den
Drogenkonsumraum zeitnah umsetzen.
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